Im Pulk durch den Odenwald
Nach einer schöpferischen Pause mit einer Verletzung durch Steinschlag und einem verhakten Wirbel mal wieder was Neues von mir.
Am 01.09.2008 haben sich einige Teammitglieder und Sympathisanten mal wieder was Gutes gegönnt. Wir hatten uns bei der MLP-Tour zugunsten der Kinderklinik in Heidelberg angemeldet.Die Mindestspende betrug 55 €. Die waren aber bestens angelegt.Für die Spende gab es ein Trikot. Es war nach unserer Meining diesmal nicht so gelungen. Zum Moutainbiken kann man es aber gut tragen, denn die Schlammpackung ist schon integriert.Start und Ziel war bei der 10. Austragung erstmals vor der Zentrale von MLP. Der besondere Clou war diesmal, das am gleichen Tag die Deutschland-Tour als Etappenziel auch Wiesloch hatte. Der Zielbereich war auch direkt bei MLP.
Montagnacht wurde ich durch durch ein heftiges Grollen aus den oberen Regionen geweckt. Dazu trommelte der Regen ans Fenster und ließ das Schlimmste für die Tour befürchten. Die Runde war Tour im geschlossenen Verband mit 350 Rennradlern ausgeschrieben. So etwas bei Regen in den Bergen zu fahren, wäre kein Spass gewesen. Zum Glück hörte der Regen vor Wiesloch auf und es waren nur noch einige dicke Wolken am Himmel.
So konnten wir uns in Ruhe den Startvorbereitungen widmen und etwas das gediegene Ambiente der Zentrale des grossen Finanzdienstleisters auf uns wirken lassen. Auf dem obligatorischen Gruppenbild werdet ihr zwei Jungs entdecken, die den Meisten des Teams unbekannt sind. Das sind zwei Tempomaschinen aus Ellmendingen, die später im Feld für mächtig Wind gesorgt haben.
Einige Promies waren auch wieder mit von der Partie. Das optische Highlight war natürlich Hanka Kupfernagel, die mit ihrem Bodygard Mike Kluge angereist war. "Täve" Schur, der mehrmalige Friedensfahrtsieger aus der ehemaligen DDR kurbelte mit seinen 70 Jahren auch noch locker mit. Die Skilegende Marc Girardelli trat diesmal wesentlich fitter in die Pedale als vor zwei Jahren. So konnte er durch kleine Zwischensprints immer wieder den verbalen Attaken des Ellmendinger Gerhard's entkommen.
Dann ging es also im Riesenpulk auf die Strecke. Sie war mit 112 km und 1200 hm so anspruchsvoll wie noch nie. Die Route war schön gewählt und führte durch den Odenwald bis Eberbach. Ein Führungsfahrzeug und einige Rennfahrer des Radsports Rhein-Neckar gaben das Tempo vor. 350 Sportler versuchten mehr oder weniger zu folgen. Das Tempo war für unsere ( auch meine ) Verhältnisse moderat. Nur das Fahren in so einem grossen Pulk ist wirklich tierische anstrengend. Wenn vorne einer am Bremshebel zuckt, steht man im Mittelfeld fast still. Eben der berühmte Ziehharmonika-Effekt. Man durfte keine Sekunde unachtsam sein. Wer das vergaß, bezahlte auf der Stelle mit einer Asphaltprobe.Für ausreichend hochwertige Stärkung war gesorgt. Bei der Tour fehlt es wirklich an nichts.
Die Mittagspause wurde wieder am Neckar bei der Gelita AG durchgeführt. Auch hier alles vom Feinsten. Da Gelita Weltmarktführer bei der Gelatineherstellung ist, konnte man sich auch mit den Mittelchen die maroden Gelenke eindecken.
Nach der Stärkung ging es dann auf den Rückweg. Die gesamte Tour fand auf von der Polizei perfekt abgesperrten Strassen statt. Bei Bammental fuhren wir dann auf der Strecke, die kurz nach uns die Profis der Deutschlandtour beackerten. Richtung Heidelberg kam nochmal ein saftiger Anstieg zum Königsstuhl. Hier drehten wir aber auf halber Höhe in Richtung Leimen ab. Auf den letzten Kilometern erwischte uns dann doch noch die Dusche von oben. So waren wir beim Passieren des Ziels der Deutschlandtour pudelnass. Es war trotzdem ein besonderes Erlebnis.
Einige Bilder davon und weitere Infos zur Tour findet ihr hier.
Nachdem die Räder im Auto verschwunden waren und wir das virtuelle Duschen hinter uns hatten, konnten wir uns im Park der MLP-Zentrale verwöhnen lassen. Hier fehlte es wirklich an nichts. Schaut euch Bruno's Gesichtsausdruck an und ihr wisst was ich meine. Das Schlemmen wurde als Sahnehäubchen noch von einer guten Band untermalt.
Hier wurde auch nochmal der gute Zweck der Tour sichtbar. Der Gründer von MLP, Manfred Lautenschläger überreichte einen Cheque über 85.000 € an die Kinderklinik Heidelberg.
Nun kam der (fast) letzte Höhepunkt des Tages. Bei gutem Wetter konnten wir als "Experten" die Zielankunft der Deutschland-Tour erleben. Linus Gerdemann konnte ja sein "Gelbes" verteidigen.
Durch unseren hübschen weissen Silikonbänder kamen wir auf dem Rückweg zur Tränke durch den Bereich der Mannschaftswagen. Hier wurde im Angesicht der Profi-Maschinen ordentlich gefachsimpelt. Wir waren uns aber einig, dass man bei jeder RTF auch hochwertigeres Material bei den Hobby-Pedaleuren sehen kann.
Der harte Kern der Mallex-Jungs wurde im Endspurt verstärkt durch Herbert, dem Mann mit dem wummernden Rad. Er wäre nach seine blitzsauberen Leistung über die gesamte Distanz, eine echte Verstärkung für das Team.
FAZIT : Herrlicher Tag, an dem man im Feld gute Nerven brauchte. Das Drumherum hat aber für alles entschädigt.
Zum Abschluss noch ein kleines Rätsel für meine Freunde aus dem Grossraum Heidelberg. Mit wem lächle ich hier so dezent ins Objektiv?