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Die Finger immer an der Bremse

Nach der obligatorischen Spende von mindestens 55 € waren wir am 26.07.09 wieder am Start der MLP-Tour. Wir, das waren diesmal Bruno, Heinz-Werner, Frischling René, Gerhard, die Schwalbe aus Ellmendingen und meine Wenigkeit (is klar, sonst könnte ich ja auch nicht berichten).Bei traumhaftem Wetter haben wir unsere Leibchen abgeholt, die wie immer recht gelungen waren. Start war übrigens im Gegensatz zum letzten Jahr wieder beim Racket-Center in Nußloch. Hier trafen wir auch wieder auf Extremler Werner, der bei Radsport Rhein-Neckar auch seine Trainingsrunden dreht. Nach einem Briefing durch den Veranstalter und die Polizei konnten wir dann starten.
Es ist schon etwas Besonderes, mit 300 anderen Radsporlern durch die Lande zu düsen. Die Strecke war wie immer perfekt durch unseren Freunde und Helfer auf den grünen Motorrädern abgesperrt. Es macht einfach Laune, ohne Rücksicht auf die Straßenseite seine Bahn zu ziehen. Nur die Spur ganz linkes sollte für die wieder nach vorne fahrenden Polizisten frei bleiben. Hier galt aber den ganzen Tag : wehe wenn sie losgelassen. Ohne (Super)Hupe war kein Durchkommen nach vorne. An das Gefühl, jede rote Ampel locker zu überqueren, mußte man sich erst gewöhnen. Als man die Sache dann drin hatte, mußte man sich auf der Heimfahrt schnellstens wieder umstellen.
Die Strecke war wieder sehr interessant. Auf der einen Seite der Acht kamen wir in Regionen, die normal nicht zu unserem Heimatgebiet gehören. Der östlichste Punkt lag bei Bad Rappenau. In Siegelsbach (ja, das mit dem bösen Bäcker) wurde ein Stoppy eingelegt. 
Wie gewohnt war alles perfekt organisiert.  Dann ging es in der groben Richtung wieder zurück in Richtung Rheinebene, die aber noch lange nicht erreicht wurde. Die Mittagspause sollte in Gaiberg über die Bühne gehen. Hier ist der Big-Boss von MLP Lautenschläger zuhause. Bei aller Knete, die er hat, ist seine soziale Ader stark ausgeprägt. In Gaiberg stellte die örtliche Feuerwehr die Verpflegung auf die Beine. Auf einem großen Bauernhof bei intensivem Kuh-Geruch konnten wir unsere Würstel mit den dazu passenden Flüssigkeiten inhalieren. Nur schade, daß wir uns zu spät zur weißen Bäckerin trauten, als vom Kuchen nur noch Krümmel übrig waren. Na ja, der Anblick entschädigte für die entgangenen Süssigkeiten.
Wer gute Augen hat und das Klicken auf die Bilder beherrscht, kann sie beim traurigen Heimgang nach der Kuchen-Ebbe unter einem blauen Schirm entdecken.
Dann durften wir den mühsam erklommenen Berg in umgekehrte Richtung hinunterrollen. Allerdings nicht ohne vorher auf Wunsch von Herrn Lautenschläger den von ihm gestifteten Kreisverkehr zu umrunden. Dann wurde die Acht über Bad Schönborn (nun wieder unser Revier) komplettiert. Wir rollten unserem biblischen Alter angepasst, diesmal im hinteren Bereich des Feldes ( außer den Jungspunden AufSchneider und AufSteiger). Hier machten wir des öfteren mit dem berühmten Ziehharmonika-Effekt Bekanntschaft. Wenn vorne einer mit dem Finger an der Bremse zuckt, weil eine Fliege seinen Weg kreuzt, mußt du hinten schon richtig in die Eisen, um nicht in einem Alu/Carbon-Knäuel zu landen. Das ist auch der größte Nachteil dieser Veranstaltung. Du mußt über die gesamte Distanz mit den Händen an der Bremse fahren und jeden Moment hoch konzentriert sein. Das schlaucht schon mächtig. Zum Glück gab es diesmal nur wenige Stürze und wir waren an keinem beteiligt. Dann hatten wir es nach 131 km und ca. 1000 hm geschafft und konnten zum gemütlichen Teil übergehen.
Hier konnten wir bei feiner Pasta unsere Kohlenhydratdefizite ausgleichen. Die Raketen sprachen auch ihren mehr oder weniger durchsichtigen gelben Lieblingsflüssigkeiten zu. Wir hatten dabei auch das gute Gefühl, zu einem kleinen Teil zur Rekord-Spendensumme von über 80.000 € für die Kinderkrebsklinik in Heidelberg beigetragen zu haben.
Die ganz harten Jungs stürzten sich auf dem Heimweg noch ins Haxengetümmel nach dem Volksradfahren, währen die Anderen schauten, daß sie die Selbigen im heimischen Garten hochgelegt bekamen.
Dank an H-W und Iwan für die Bilder.

Am 30.07. wurde der AufSteiger in den Club der alten Säcke aufgenommen, was von einer schlagkräftigen Delegation der Extremler am Sonntag gefeiert wird. Der Rest muß also in Untergrombach auf uns verzichten.