Offenburg 09 / Absprache ging voll in die Hose
Bevor ich in den (wohlverdienten) Pfingsturlaub entschwinde, doch noch ein kurzer Bericht vom MTB-Marathon in Offenburg am 17.05.09.
Im Gegensatz zu den Vorjahren hatten sich die drei Überlebenden entschlossen, ohne Aklimatisation erst am Sonntag anzureisen. Ottmar glänzte nach dreimaligem Griff ins Klo diesmal durch Abwesenheit. Er befand sich außerdem noch in der Regeneration nach Malle. Wir hatten auf das Vorglühen am Samstag verzichtet, weil man nicht jünger wird und die Pennerei in den Schulturnhallen geht doch gehörig in's Kreuz geht. Im Vorfeld hatten wir Bedenken, ob wir am Sonntag einen vernünftigen Parkplatz in Startnähe ergattern werden. Die Bedenken waren absolut unbegründet. Auf dem OBI-Parkplatz war Platz zum Liegen. Es war absolut stressfrei. Wir konnten in aller Ruhe die Startunterlagen holen, schauen, ob wir überhaupt auf der Starterliste geführt wurden und die letzten Kalorie einpfeifen.
Zur mentalen Einstimmung setzen wir uns in den Zielbereich und beobachten das bunte Treiben rund um Start und Ziel. Außerdem wurde von jedem die Kombination aus Konterfei und Startnummer auf die Speicherkarte gespritzt. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang noch, daß es H-W erstmalig gelungen ist, durch das Weglassen des "-", seine beiden Vornamen auf eine Startnummer gedruckt zu bekommen.
Dann wurde es für Heinz-Werner langsam Zeit, den Startblock zu entern. Dank seiner Zeiten aus dem Vorjahr war er in den Premium-Block zu den Raketen sortiert worden. Er hatte sich für die Mörder-Distanz von 63 km entschieden und mußte deshalb schon um 9:00 Uhr ran. Als wir dort ankamen, hatten einige Döddel schon den Zugang blockiert. Also war zu dieser frühen Stunde etwas Krafttraining angesagt, bis unser H-W seine Startposition gefunden hatte.
Fröhlich winkend machte er sich die
hier zu sehende Strecke.
Bruno und ich hatten sich für die Schattenparker-Distanz von 48 km entschieden und kamen eine halbe Stunde später an die Reihe. Zur Veranschaulichung der Potenziale die weitere Zuordnung in Startblöcke : Bruno 2, ich 3. Bruno hatte vor dem Start gesagt, daß er mit mir fahren wolle und er unterwegs auf mich warten würde. Erstaunt war ich auf dem ersten Berg, als er da stand und wirklich mit mir fahren wollte. So zog sich das erste Teilstück hin und ich versuchte, mein lausiges Tempo zu fahren. Unterwegs hatte ich für kurze Zeit eine ortskundige Führung, die jeden Berg beim Vornamen kannte. Leider hat sie sich dann an einem steilen Einstieg in einen Weinberg verschaltet und entschwand mit lautem Fluchen hinter meinem Rücken. Dann kam die zweite Kontrollstelle. Ich murmelte vorher etwas von "ausgiebig verpflegen" zu Bruno. Das mußte Bruno falsch verstanden haben. Ausgiebig verpflegen hieß in diesem Moment in flotter Fahrt auf der rechten Außenbahn eine Flasche Wasser und eine halbe Banane abzugreifen.Danach wunderte ich mich, daß kein Bruno mehr zu sehen war. Ich dachte, der ist auch durchgerast und war noch schneller als ich. Er hatte es sich aber links gemütlich gemacht und wartete auf mein Erscheinen.Ich strebte aber langsam dem Ziel entgegen. Im Riedle wurde ich noch Zeuge einer schwachsinnigen Aktion. Eine Knalltüte pflügte wegen Bekannten quer durch das Feld und brachte einen vor mir fahrenden Biker böse zu Fall.
Nach einem letzten garstigen Rampen und einer Wiesenabfahrt war auch ich im Zielnähe. Im Sprint-Royal lies ich noch einige Altersklassen-Starter wirklich alt aussehen. Im Ziel dachte ich immer noch, daß Bruno weit vor mir wäre und ging gleich in den Verpflegungsbereich. Hier langte ich erstmal kräftig zu. Die Verpflegung hier gehört zum Besten, was ich kenne. Seeberger ist hier der Sponsor und präsentiert alles, was gut ist. Nachdem ich einige Zeit vereinsamt hier verbracht hatte, ging ich auf die Suche nach dem Rest des Teams. Im Zielbereich kam es dann zur Familienzusammenführung mit den zwei Anderen, die mich hier gesucht hatten. Durch die missglückte Absprache war Bruno tatsächlich hinter mir ins Ziel gekommen.
Ich war locker geblieben und habe in meiner Altersklasse einen Mittelplatz belegt.
Wer es genau wissen will, kann hier nachschauen.
Unsere glückliche Zusammenkunft feierten jeder mit dem Kaltgetränk seiner Wahl.
Heinz-Werner konnte ganz in der Tradition des Puszta-Bruzlers eine kräftig gesalzene Hose präsentieren. Was lernen wir daraus : Auch Giganten schwitzen mal gelegentlich.
Ob wir nächstes Jahr wieder dort antreten, wissen wir noch nicht. Wenn ja, dann aber nur mit glasklaren Absprachen.
Bin übrigens über Pfingsten bei den Elwadritscha auf dem Campingplatz Sägmühle bei Trippstadt. Dort gehen zwei der ausgeschilderten MTB-Touren des Pfälzer Waldes vorbei. Wer mitfahren will : Start ist Sonntag und Montag, jeweils um 9:00 Uhr am Eingang zum Platz. Teddy Dossenheim ist auch mal wieder dabei.