Stoppomat in der Pfalz streikt
Am Sonntag, den 20.07.08 war wir ( René, Heinz-Werner und Ramon) familiär, kulinarisch verplant. Wir wollten aber an dem Wochenende nicht nur Kalorien schaufeln, sondern auch verbrennen. René war bis dahin noch nicht mit dem Renner auf der Kalmit gewesen. Das musste sich ändern. Wir zwengten uns also am Samstag in unser Outfit und zogen gen Westen. Alle waren in blendender Verfassung und wollten bei dieser Gelegenheit den neuen Stoppomat an der Kalmit testen. Wir freuten uns darauf, ihm unsere Fabelzeiten in den Schlitz zu drücken.
Mit Hilfe der Rheinbrücke bei Germersheim überquerten wir Vater Rhein. Das Cala Pi der Pfalz mussten wir aus Zeitmangel diesmal links liegen lassen. Aber kein Angst, wir kommen mit mehr Zeit wieder und machen es uns im Hof bequem.
Im Zick-Zack rollten wir durch die Gemüseanbaugebiete der Pfalz, das Ziel immer vor Augen. Wie so oft, ging es nicht so richtig vorwärts. Das hatte zwei Gründe.
1. Wir hatten nicht viel Druck auf dem Pedal.
2. Der stramme Süd-West machte uns das Leben schwer.
Schliesslich sind wir dann doch in Maikammer angekommen. Die ersten Höhenmeter bauten sich vor uns auf. Wir freuten uns schon darauf, den Stoppomat mit unseren miessen Kletterzeiten zu quälen.
Unsere Enttäuschung war natürlich gross. Irgendwelche Knalltüten hatten anscheinend aus Ärger über ihre schlechte Zeit statt der Stechkarte und Stück Holz in den Schlitz gedrückt.
Wir machten trotzdem gute Miene zum bösen Spiel. Um mal einen Anhaltspunkt zu haben, beschlossen wir, unsere Aufstiegszeiten per Hand zu stoppen. Jeder von uns wurde also zum eigenen Stoppomat. Jeder fuhr sein Tempo und an der Stoppomat-Bergstation trafen wir uns wieder. Über das Ergebnis decken wir den Mantel des Schweigens. Nur soviel sei verraten, Heinz-Werner war der schnellste von uns. Er kam aber auch nicht an die heran, die Ralf kürzlich auf den Asphalt genagelt hatte.
Im Gegensatz zu den Windhunden nahmen wir uns die Zeit, über den schlechten Weg bis zur Gipfelhütte zu fahren. Dort hatte sich ein buntes Volk von Mountainbikern, Bergläufern, Wanderern und Asphalt-Cowboys versammelt.
Wir nutzten die Gelegenheit, die Tanks wieder zu fluten und genossen den etwas verhangenen Ausblick auf die Rheinebene. Von der Badischen Seite grüssten die Kühlturme der EnBW-Niederlassung. In der Rubrik 180° könnt ihr den Panoramablick geniessen.
So machten wir uns auf den Rückweg mit der Gewissheit, dass wir diesmal Kantenwind von hinten bekommen. Auf dem Parkplatz war gerade ein Mann des betreuenden Vereins dabei, den Stoppomat zu reparieren. Vielleicht können wir uns das nächste Mal auch in die offizielle Liste eintragen.
In St. Martin hat uns dann noch ein richtiger Schauer erwischt, der unsere sauber geputzten Räder verunstaltet hat. Mit Hilfe des Rückenwinds ging es dann in flotter Fahrt Richtung Heimat. Schliesslich wartete abends noch ein Termin im Moonlight auf uns, bei dem wir richtig die müden Beine ausschütteln konnten.