Sonntags sind wir das erste Mal in kompletter Mannschaftsstärke angetreten. Mit 18 Rolleuren ging es an der Playa entlang nach Palma. Erstmals war auch Gaststar Peter Eisenmann an Bord. Allerdings wurde die Abreise etwas verzögert. Dem Doc ist unter mysteriösen Umständen der Schlüssel für sein Schloss im Radkeller abhanden gekommen. Zwei kräftige Jungs von der Hoteltruppe mit noch kräftigeren Werkzeugen befreiten das Bike von seinen Fesseln. Mit einigen Minuten Verzögerung und einem 180er Puls beim Doc rollten wir die Schinkenstarße hinunter. Unser Ziel war Sant Elm an der Westküste. Hier waren wir in all den Jahren nie gewesen. Dort ist die Straße zuende. Man kann es also in keine Runde einbinden. Einige kannten es aber vom Powerwalking und von Wanderungen.
Am mittlerweile geschlossenen Krankenhaus und an der Kaserne ( "Todo por la patria" ) vorbei ging es zum Coll de Sa Creu. Ist immer wieder ein Erlebnis, wenn man aus dem quirligen Palma in die Ruhe der Serpentinen kommt. Die Meute zog rasch davon und ich bildete mit Oli das Groupetto. Dabei hatten wir noch Luft von alten zeiten zu schwadronieren. Oben auf dem Paß waren wir dann wieder vereint.
Dann kam mal wieder eine meiner absoluten Lieblingsstrecken auf der Insel, die kurvige Abfahrt durch einen kleinen Wald in Richtung Calvia. In Es Capdella ließen wir Galilea rechts liegen und fuhren geradeaus Richtung Antratx. Hatte ja mein eigenes Rad dabei. Nach dem Zusammenbau habe ich mich über das schlechte Schaltverhalten gewundert. hatte die Kette zum Transport mit einem Kettenschloß komplett demontiert. Bei einem Pitstopp merkte ich, daß ich sie falsch herum montiert hatte. Also packte ich an Ort und Stelle die OP-Handschuhe aus und drehte die Kette.
In flottem Formationsflug ging es über eine kleinen Paß nach Sant Elm. Ein Bus, der die komplette Kurve zumachte, versuchte noch, das Vorhaben zu verhindern. Jan wäre fast als Kühlerfigur geendet. An der Powerwalking-Bruno-Putzstelle legten wir eine Gedenksekunde ein, dann rollten wir ins malerische Sant Elm.Im Angesicht der unbewohnten Insel Dragonera und halb auf der Hauptstraße sitzend, hatten wir eine schöne Mittagspause.
Frisch gestärkt haben wir einige Gruppenbilder mit traumhaftem Hintergrund geschossen.
An diesem Tag und bei der Klosterrunde habe ich ein Video mit der Helmkamera gedreht.
Der Rückweg führte uns über den Col zurück, diesmal nach Port Antratx. Im Ort hieß es wieder fleißig klettern, denn bis Camp de Mar bauten sich einige Rampen auf. In Paguera verloren Oli, Doc L. und ich den Kontakt zur restlichen Gruppe. Wir fuhren schon im Ort in Richtung Capdella. Wieder reichlich Höhenmeter. Harry in der anderen Gruppe wäre unten am Meer geblieben, da er dort einen Radweg kannte. Ich dachte, da kommt man nicht vernünftig durch. War mein Fehler. Harry's Route hätte speziell Oli viele Höhenmeter erspart. Sorry, Oli. Der Rest folgte uns dann ein weiteres Mal über den Col bei Palma. Da wir ordentlich Vorsprung hatten, konnten wir uns am Einstieg von der blendenden Form von Ottmar überzeugen. Er sprengte auch noch die letzten Mitstreiter, Jürgen und Ralf ab und zog alleine die kurvige Strecke hoch. Der Radweg von Palma zur Playa war dann nochmal eine Nervenprobe. Es war Sonntag und halb Palma war mit den Rädern unterwegs.
720p und Vollbild !!!